Schützengesellschaft Bischofshofen
© Schützengesellschaft Bischofshofen 2020
Wer großes will, muss zuerst das Kleine machen.
Unsere Chronik
Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.
Die Geschichte der Schützengesellschaft Bischofshofen von Einst bis Heute.
Der Schießsport in Bischofshofen geht auf eine uralte Tradition zurück. Bereits 1624 wurde nachweisbar ein Schießbetrieb in Bischofshofen durchgeführt. Die alten
Schießstätten waren die „Schießhütten“ auf den heutigen Hölber - bzw. Bahngründen. In einer Ansicht von Bischofshofen, datiert 1674, ist diese Schießhütte
bildlich dokumentiert.
1870 wurde von einer Schießstättenabtragung am Salzachufer berichtet, eine daraufhin errichtete Neuanlage musste 1880 dem Eisenbahnbau weichen.
Der Schießbetrieb wurde in der Folgezeit auf einer Schießstätte beim so genannten ehemaligen „Ziegelofen“ (Waldgasse) weitergeführt. Nachdem die dort
errichtete Schießanlage durch Brand vernichtet wurde, ruhte der Schießbetrieb für einige Jahre, mit Ausnahme von fallweisen Zimmergewehrschießen in
Gaststätten.
1908 wurde dann von einigen Bischofshofner Bürgern der „Scharfschützenverein“ gegründet. Die neue Schießhütte wurde wiederum auf dem Gelände des
ehemaligen Ziegelofens aufgebaut und am 11. 06. 1911 mit einem großen Eröffnungsschießen in Betrieb genommen. Noch im August desselben Jahres wurde ein für
drei Tage anberaumtes Kaiserfestschießen veranstaltet, wobei Preise in der Höhe von 3000 Kronen ausgeschüttet wurden. Ab diesem Zeitpunkt fanden auch
regelmäßig Zimmergewehrschießen in verschiedenen Gasthäusern statt.
Am 24. September 1912 fand das erste Pongauer Gauschießen sowie die Salzburger Landesmeisterschaft statt. Gleichzeitig wurde eine Armeegewehrmeisterschaft
abgehalten.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde das Schieß -und Vereinsgeschehen jedoch jäh beendet und erst 1921 wieder ins Leben gerufen. Im ersten Protokoll
vom 29.03.1921 wurde die Kriegszeit nur mit einigen Worten erwähnt. Am selben Tag wurde der Schießstand an die Gemeinde für die „Amerikanischen Hilfstage“
(Ausspeisung für Kinder) zur Verfügung gestellt.
Da die Schießstätte beim Ziegelofen nicht mehr den Gegebenheiten entsprach, wurden mit der Familie Ehrensberger Verhandlungen aufgenommen, um auf deren
Gründen jenseits der Salzach eine neue Schießanlage zu errichten.
1923 wurde die Errichtung des Schießstandes beschlossen und nach Genehmigung durch die
Bezirkshauptmannschaft mit dem Bau begonnen. Am 24.09.1924 fand das Eröffnungsschießen mit bayrischer Beteiligung statt. Von da an gab es einen
durchgehenden Schießbetrieb mit Großveranstaltungen. Im Jahre 1926 wurde eine Schießstattvergrößerung vorgenommen. Im Jahre 1927 wurde von der Familie
Ehrensberger der Grund, auf welchem die Schießanlage stand, käuflich erworben. Vom 20. bis 28.09.1929 wurde mit einem mehrtägigen Schießen die Fahnenweihe
der neuen Vereinsfahne gefeiert. Fahnenmutter war Frau Karoline Reinhardt. Der Schießbetrieb wurde in der Folge unter dem Namen „Bischofshofner
Schützengesellschaft“ bis zur Annektion Österreichs weitergeführt.
Der damalige Ortsgruppenleiter der NSDAP war auf Grund der Gesetze automatisch Oberschützenmeister, wobei am 27.09.1938 die neuen Satzungen genehmigt
wurden. Anstelle des Oberschützenmeisters gab es nun einen „Schützenführer“, der Name des Vereins wurde in „Schützengilde Bischofshofen“ geändert. Der
Ausschuss wurde nicht mehr gewählt, sondern vom Schützenführer ernannt. Der Zweite Weltkrieg war wiederum der Grund, dass der Vereinsbetrieb fast zum
Erliegen kam. Bei einem Bombenangriff auf Bischofshofen am 26.10.1944 wurde der Schießstand schwer beschädigt.
Erst im Jahre 1949 wurde wieder eine Jahreshauptversammlung einberufen, bei der der Verein mit neu verfassten Statuten und der Bezeichnung
Schützengesellschaft Bischofshofen eingetragen wurde.
Nach der schwierigen Beseitigung der Schäden, war die Anlage von 1950 bis 1969 voll in Betrieb und jährlich wurde das Pongauer Gau-Bezirksjäger-und Hegering-
Schießen abgehalten.
1969 musste die Schießstätte jedoch öffentlichen Baumaßnahmen (Errichtung des Buchbergweges) weichen und es wurde mit großem Einsatz der Mitglieder im so
genannten Erzhof im Mühlbachgraben eine vollautomatische Anlage mit 50 und 100m Distanz , sowie eine 75m Verschwindbockeinrichtung gebaut. Hierbei war der
damalige Oberschützenmeister Franz Stipani die treibende Kraft. 1970 konnte die Stätte ihrer Bestimmung übergeben werden. Ein sehr reger, weit über die
jährlichen Großveranstaltungen hinausgehender Schießbetrieb zeichnete diese Sportanlage sowie die Schützengesellschaft in gleicher Weise aus.
Aber bereits 1983 musste dieser Schießstand wegen der Errichtung einer Geschiebemauer durch das Salzachkraftwerk der SAFE und TKW entfernt werden. Nach
einer langwierigen Verhandlungs-und Planungspause konnte Oberschützenmeister Friedrich Schmiedl im April 1987 mit dem Neubau des Gauschießstandes beginnen.
Standort ist wieder das Erzhofgelände im Mühlbachgraben. Mit der Inbetriebnahme dieser vorbildlichen Schießsportanlage am 11.06.1988 besitzt Bischofshofen und
der Pongau wieder ein Zentrum, das sowohl für Gewehr als auch für Pistole allen Anforderungen gerecht wird.
Nicht nur am Klein -und Großkalibersektor wurde der Schießsport gepflegt, auch dem Luftgewehr -und Luftpistolenbewerb wurde große Aufmerksamkeit geschenkt.
so zum Beispiel 1960 beim Tirolerwirt und dann in der Folge im Feuerwehrschulungsraum. 1973 wurde dann im Neugebauten Gasthaus „Schützenhof“ eine
vollautomatische Anlage für Luftgewehr und Luftpistole, mit 10 Ständen aufgebaut, die seitdem einen enormen Aufschwung der Mitgliederzahl und des
Leistungsniveaus der Schützen bewirkte.
2006 wurden die Stände im Schützenhof aufgrund des Platzmangels abgebaut, und der gesamte Schießbetrieb zum Gauschießstand in Mitterberghütten verlagert.
Die Schützen des Vereines waren in der Vergangenheit und bis heute sportlich sehr erfolgreich.
Der Schießsport und das Vereinsleben erfreute sich all die Jahre bis heute einer großen Beliebtheit, so werden Landesmeisterschaften, Bezirksmeisterschaft,
Vereinsmeisterschaften, Jägerübungsschießen, Hegeringschießen und Schießveranstaltungen diverser Vereine und Vereinigungen durchgeführt.
Nachsatz:
Diese Chronik wurde aus Ausschnitten aus alten Niederschriften und Protokollen der Bischofshofner - Schützengesellschaft verfasst.
Wir danken den Redakteuren: Eckhart Forster und Ingrid Rückl